15. MÄRZ 2024

Wadenkrämpfe in der Nacht: das können Sie dagegen tun

wadenkraempfe nachts

Wadenkrämpfe erlebt niemand gerne – vor allem nachts. Wenn Sie aus heiterem Himmel mit stechenden Schmerzen aus dem Schlaf gerissen werden, ist es mit der entspannten Nachtruhe vorbei.  Wenn das Brennen in den Waden endlich nachlässt, denken Sie nur eines: Was können Sie tun, um Ihre Muskeln zu entspannen, damit sich das Ganze nicht so bald wiederholt? Wir verraten Ihnen, was hinter nächtlichen Wadenkrämpfen steckt und mit welchen Massnahmen Sie diesen erfolgreich vorbeugen können.

 

Unsanft geweckt: Wadenkrämpfe in der Nacht 

Schlafen kann so schön sein – würden Ihnen so mancher Krampf im Muskel nicht einen Strich durch die Rechnung machen! Wadenkrämpfe melden sich vorher nicht an und überraschen Sie in der Regel ohne Vorwarnung. Im Schlaf sind die Krämpfe in Muskeln besonders fies, da Sie keine Chance haben, angemessen zu reagieren. Stattdessen werden Sie auf eine unangenehme und schmerzhafte Art geweckt. Doch was genau passiert bei einem Wadenkrampf eigentlich im Muskel der Wade? Wenn es an der Kontaktstelle zwischen Nerven und Muskel zu Störungen kommt, beginnt die Muskulatur zu krampfen. Dabei zieht sie sich zusammen und verhärtet sich, sodass Schmerzen entstehen, die oft als sehr stark, stechend und unangenehm wahrgenommen werden. Betroffene können sowohl männlich als auch weiblich, sowie in jedem Alter sein. Glücklicherweise dauert ein solcher Muskelkrampf meist nur wenige Sekunden bis einige Minuten – dennoch lang genug, damit Sie hellwach sind und an Schlaf oft nicht mehr zu denken ist. Aber welche Ursache haben Wadenkrämpfe? Und weshalb kommen sie meistens ausgerechnet in der Nacht vor?

Warum treten Wadenkrämpfe häufig nachts auf? 

Wadenkrämpfe haben die schlechte Angewohnheit, gerne einmal in der Nacht aufzutreten. Dann beeinträchtigen sie Ihre wohlverdiente Nachtruhe und lassen Sie aus dem Bett schrecken. Dass die Muskelkrämpfe gehäuft in der Nacht auftreten, ist nicht bloss Zufall. Oft steckt eine verminderte Durchblutung, Überanstrengung oder ein Mangel an Flüssigkeit bzw. Mineralstoffen dahinter, der sich in der Nacht bemerkbar macht. Wenn Sie viel Sport machen oder im Sommer viel schwitzen, verlieren Sie viele Elektrolyte und Ihr Flüssigkeitshaushalt gerät durcheinander. Der Körper braucht Elektrolyte, wie Magnesium, Kalzium oder Natrium, aber für die Reizübertragung von den Nerven auf den Muskel. Ein Mangel an solchen Elektrolyten nimmt vor allem nachts zu – bei der Reizübertragung vom Nerv auf den Muskel in der Wade kommt es zu Störungen und die Muskulatur beginnt stark und schmerzhaft zu krampfen. 

wadenkrampf

 

Noch dazu wird das Problem nächtlicher Wadenkrämpfe dadurch verstärkt, dass in Ruhephasen unser Magnesiumspiegel natürlicherweise absinkt. Dies kann fatal sein, wenn Ihrem Körper schon den ganzen Tag über nicht ausreichend Magnesium zur Verfügung stand. Bei einem solchen Magnesiummangel lässt ein Wadenkrampf dann nachts nicht lange auf sich warten. Seltener, aber für sensible Menschen zutreffend, sind durch eine Verkühlung der Muskulatur in den Waden ausgelöste Krämpfe. Ragen Ihre Füsse während des Schlafens manchmal unter der Bettdecke hervor? Diese Tatsache allein kann Wadenkrämpfe begünstigen, wenn Sie dafür besonders anfällig sind.

Dadurch begünstigen Sie Wadenkrämpfe 

Durch Ihren Lebensstil können Sie nächtlichen Krämpfen in der Wade entweder vorbeugen, oder diese geradezu herausfordern.  Diese Situationen und Ursachen sollten Sie unbedingt vermeiden, wenn Sie schmerzhaften Krämpfen im Muskel der Wade vorbeugen möchten: 

Starke körperliche Belastung

Wie oft wird ein Fussballspiel unterbrochen, weil einer der Sportler einem schmerzhaften Wadenkrampf erliegt? Wenn Sie Ihren Körper überlasten, schlägt dieser Alarm. Dafür müssen Sie noch lange kein Profisportler sein – es genügt, wenn Sie die eigenen Grenzen überschreiten. Haben Sie es beim Training oder einer körperlichen Aktivität tagsüber übertrieben, werden Sie nachts unter Umständen mit Wadenkrämpfen gestraft.

dehnuebung


Zu wenig Bewegung

Ironischerweise kann auch das Gegenteil eine Ursache sein: Bewegungsmangel kann nächtliche Wadenkrämpfe ebenfalls begünstigen. Wenn Sie tagsüber im Homeoffice arbeiten und auch sonst im Alltag keine Zeit für Bewegung bleibt, können sich die einzelnen Fasern der Muskeln verkürzen. Das kann zum Beispiel ein Grund dafür sein, dass ein Muskel häufiger zu krampfen beginnt.

Flüssigkeitsmangel

Wenn Sie tagsüber Probleme damit haben, genug zu trinken, fordern Sie Wadenkrämpfe geradezu heraus. Gerade im Sommer schwitzt der Körper viel und verliert dabei wichtige Mineralstoffe. Wenn Sie nicht für ausreichend Nachschub sorgen, gefällt das Ihrem Körper gar nicht und Wadenkrämpfe in der Nacht können die Folge sein. 

Magnesiummangel

Es ist der Risikofaktor schlechthin: Magnesiummangel wird immer wieder mit Muskelkrämpfen in Verbindung gebracht. Wer viel Sport treibt oder schwere körperliche Arbeit verrichtet, benötigt besonders viel Magnesium. Auch Schwangere haben einen erhöhten Bedarf.

Unausgewogene Ernährung

Magnesium ist nicht der einzige Elektrolyt bzw. Mineralstoff, bei dem ein Mangel bzw. eine Störung zu Wadenkrämpfen führen kann. Ernähren Sie sich unausgewogen, kann Ihr Körper Ihnen nachts durch Muskelkrämpfe mitteilen, dass Ihr Mineral- oder Elektrolythaushalt nicht ausgeglichen ist.

Medikamenteneinnahme

Nehmen Sie Medikamente ein? Einige davon stehen unter Verdacht, Sie anfälliger für Wadenkrämpfe zu machen. Das betrifft vor allem Medikamente oder Medizin, die in den Flüssigkeits- und Mineralhaushalt des Körpers eingreifen wie Abführmittel.

Übermässiger Alkoholkonsum

Herrlich, so ein Glas Rotwein vor dem Schlafengehen! Was Sie geniessen, stellt Ihren Körper jedoch vor eine Herausforderung und kann so auch eine Ursache für nächtliche Muskelkrämpfe sein. Denn ein Alkoholrausch greift in die Flüssigkeitsregulation Ihres Körpers ein – Wadenkrämpfe können die Folge sein. Probieren Sie lieber einen Entspannungs-Tee zum Einschlafen aus.

Was hilft bei Muskelkrämpfen in den Waden? 

Ist es bereits zu spät und Sie hat ein Wadenkrampf ereilt? Um den Krampf und Schmerz im Muskel schnellstmöglich zu stoppen, ist es wichtig, dass Sie die Wadenmuskulatur entspannen. Instinktiv wenden viele Menschen das richtige Mittel an und bewegen das betroffene Bein, sodass sich der Muskel lockern kann. Wadenkrämpfe können Sie zum Beispiel durch Übungen, die die Wade dehnen, stoppen. Eine solche Übung wäre zum Beispiel: Strecken Sie das Bein durch, ziehen Sie Ihre Zehen zum Körper hin und treten Sie mit der Ferse auf.  Nach kurzer Zeit sollte sich der Krampf in der Wade wieder lösen. Wenn noch ein paar Stunden danach ein unangenehmes Gefühl zurückbleibt, müssen Sie nicht direkt einen Arzt aufsuchen:  In den meisten Fällen sind die Krämpfe harmlos und das Gefühl vergeht wie bei einem Muskelkater nach einer Weile. 

Stellen Sie allerdings fest, dass die Krämpfe regelmässig in Begleitung weiterer Symptome auftreten, können sie ein Symptom ernsthafterer Erkrankungen sein. In einem solchen Fall ist es wichtig, dass Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um sich dessen Rat einzuholen. Für den Fall, dass eine ernsthaftere Erkrankung vorliegt, kann so rechtzeitig eine Behandlung begonnen werden. Bestimmte Symptome, von denen Sie bei Erkrankungen betroffen sein könnten, sind beispielsweise:

  • Langanhaltende Krämpfe, trotz dehnen und anderen Massnahmen
  • Krämpfe, die besonders schmerzhaft sind
  • Krämpfe, die bei bestimmten Bewegungen einsetzen
  • Schwellungen an Bein oder Fuss
  • Muskelkrämpfe in anderen Teilen des Körpers (zum Beispiel Arm, Hand oder Rücken)
  • Ein Schwächegefühl in den Muskeln

Wie lässt sich Wadenkrämpfen vorbeugen? 

Wollen Sie in Zukunft eine entspannte Nachtruhe verbringen? Wenn Sie auf folgende Dinge achten, gehören schmerzhafte Wadenkrämpfe und ihre Ursachen bald der Vergangenheit an:

  • Nehmen Sie über den Tag verteilt 2-3 L Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser zu sich (Lösen Sie etwas Magnesium im Wasser auf, so bekommt Ihr Körper direkt noch ein paar Mineralstoffe)
  • Wenn Sie trainieren, bauen Sie Dehnübungen ein, um die Muskulatur zu lockern
  • Wenn Sie viel schwitzen, gleichen Sie den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust schnell aus
  • Setzen Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln wie Vollkorngetreide, Nüsse oder Bananen
  • Entspannen Sie Körper und Geist vor dem Zubettgehen
  • Verzichten Sie auf Alkohol und Kaffee vor dem Schlafen – beides dehydriert Ihren Körper
viel trinken

 

Auch wenn niemand gerne von schmerzhaften Wadenkrämpfen geweckt wird, lassen sich diese mit geeigneten Massnahmen schnell eindämmen. Probieren Sie unsere Tipps aus und geniessen Sie schon bald wieder ungetrübten Schlafgenuss.

 

 

Bildnachweise:
Prostock Studio / canva.com
Canva.com
Dean Drobot / canva.com
Maddi Bazzocco / pexels.com