20. JULI 2023

Restless Leg Syndrom: unruhige Beine in der Nacht

Restless Leg Syndrom

Ruhige Nächte trotz Restless Leg Syndrom? Wenn Sie öfters von unruhigen Beinen in der Nacht geplagt werden, kennen Sie die Frustration. Eine gute, erholsame Nachtruhe scheint durch die Schlafstörung in weite Ferne zu rücken. Doch wodurch wird der unangenehme Bewegungsdrang in den Beinen ausgelöst und können Sie etwas dagegen tun? Wir verraten Ihnen, was Sie wissen sollten, um in Zukunft eine bessere Schlafqualität zu geniessen.

 

Kein Schlaf wegen Restless Leg Syndrom

Damit Sie sich nachts erholen können, müssen Ihr Körper sowie Ihr Geist zur Ruhe kommen. Oft sind geistige Unruhe sowie Stress die Übeltäter, die Sie eine erholsame Nachtruhe kosten. Beim Restless Leg Syndrom dagegen stellt der eigene Körper Betroffene nachts vor eine Herausforderung. Vor dem Zubettgehen ist noch alles in Ordnung und sie legen sich entspannt schlafen. Sie liegen einen Moment still und dann geht es los: ein unangenehmer Bewegungsdrang in ihren Beinen überkommt sie und lenkt sie vom Schlaf ab. Sie haben das Gefühl, am liebsten aus dem Bett springen zu wollen, um die quälende Unruhe zu lindern. Es kribbelt und zieht – an guten Schlaf ist nicht mehr zu denken.

Nicht nur das Einschlafen kann sich beim Restless Leg Syndrom (kurz RLS) als schwierig gestalten, sondern durch unwillkürliche Beinbewegungen im Schlaf kann auch die Tiefschlafphase gestört sein. Diese wiederum ist besonders wichtig für körperliche Regeneration. Bekommen Sie nachts nicht genügend Tiefschlaf, fühlen Sie sich am nächsten Morgen müde und überspannt. Die ständige Erschöpfung schlägt nicht nur auf die Stimmung, sondern führt tagsüber zu mangelnder Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.

Konzentrationsschwirigkeiten

Was steckt hinter dem Restless Leg Syndrom?

Bestimmt kennen Sie in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden mit Restless Leg Syndrom. Das „Syndrom der ruhelosen Beine“ gehört nämlich zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Bis zu 10 Prozent der Bevölkerung sollen unter der Erkrankung leiden. Während Kinder in den seltensten Fällen betroffen sind, erhöht sich mit steigendem Alter und familiärer Häufigkeit das Risiko, an Restless Legs zu erkranken. Frauen sind Studien zufolge häufiger betroffen als Männer. In einigen Fällen tritt das Syndrom in der Schwangerschaft auf und verschwindet nach der Entbindung von alleine. So viel Glück haben aber leider nicht alle Betroffenen.

Neben dem Hauptsymptom des Unruhegefühls in den Beinen klagen einige Patienten ebenfalls über ein Spannungsgefühl in den Armen. Die Symptome bessern sich durch Bewegung kurzfristig, treten in Ruhephasen und vor allem nachts aber umso stärker in Erscheinung. Dauert die Erkrankung lange an, können selbst tagsüber lange Autofahrten, Kinobesuche oder Meetings wegen der unangenehmen Empfindungen, wie Kribbeln oder Stechen, unmöglich werden.

Welche Ursachen kann es geben?

Obwohl die genaue Ursache hinter dem Restless Leg Syndrom noch nicht eindeutig geklärt ist, geht man davon aus, dass die Nachrichtenübermittlung im Nervensystem gestört ist. Dadurch kommt es vor allem nachts zu Missempfindungen in den Beinen, die die Schlafqualität der Betroffenen deutlich beeinträchtigen können.
Ursachen für das Restless Legs Syndrom können sein:

  • Nierenschwäche
  • Eisenmangel
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • Geschädigte Nerven oder Gelenke

Bestehen die typischen Symptome, werden meist zunächst die Nierenfunktion und die Eisenwerte mithilfe einer Blutuntersuchung überprüft. In unklaren Fällen ist auch eine Untersuchung im Schlaflabor möglich, um die Symptome beobachten zu können.

Wie wird das Restless Legs Syndrom behandelt?

Lassen sich etwa eine Nierenschwäche oder Eisenmangel als Ursache feststellen, werden diese gezielt behandelt. Ist die Ursache für die Erkrankung hingegen unklar, können Medikamente zum Einsatz kommen, etwa Mittel gegen Krampfanfälle oder Schmerzmittel. Auch Medikamente, die den Nerven-Botenstoff Dopamin im Gehirn ersetzen, werden bei der Behandlung des Restless Legs Syndrom eingesetzt. Welches Medikament genau verabreicht wird, ist von Patient zu Patient verschieden. Nebenwirkungen oder fehlende Wirksamkeit sollten genau beobachtet werden. Sprechen Sie die Symptome daher unbedingt bei Ihrem Arzt an, um eine passende Behandlung für Sie zu finden.

Was kann ich tun bei unruhigen Beinen?

Wenn Sie oder einer Ihrer Lieben vom Restless Leg Syndrom betroffen sind, suchen Sie sicher nach einem Weg, die Symptome schnell zu lindern. Schliesslich möchten Sie erholsamen Schlaf geniessen, um das Leben in vollen Zügen auskosten zu können und nicht ständig übermüdet zu sein. Bewegung ist der wohl wichtigste Faktor in der Behandlung des Restless Leg Syndroms. Denn wenn Sie Ihren Körper in Schwung bringen, lindern Sie Ihre Beschwerden. Dabei müssen Sie nicht stundenlang joggen oder sich anderweitig vollkommen verausgaben. Sanfter Ausdauersport wie Fahrradfahren oder ein flotter Spaziergang haben sich ebenfalls als wirksam erwiesen. Einfache Dehnübungen wie Kniebeugen schaffen ebenfalls Linderung.

Dehnen gegen Restless Legs

 

Am Abend vor dem Schlafengehen können Sie zudem Wechselduschen ausprobieren. Wenn Ihnen das für den Anfang zu herausfordernd erscheint, können Sie mit kalten und warmen Wickeln ebenfalls für Linderung sorgen. Tritt der Schmerz im Bein nachts auf, kann auch eine Massage möglicherweise helfen – dafür müssen Sie nicht einmal das Bett verlassen.

Wie kann ich trotz Restless Leg Syndrom besser schlafen?

Der durch das Restless Leg Syndrom ausgelöste Schlafmangel kann den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Damit Sie Ihre Schlafqualität langfristig verbessern können, ist daher für Sie als Restless Leg Patient das Einhalten einer guten Schlafhygiene essenziell. Vermeiden Sie alles, was Ihren Körper an seiner wohlverdienten Entspannung hindern kann, wie schwere körperliche Arbeit kurz vor dem Schlafen, koffein- oder alkoholhaltige Getränke sowie Stress. Nehmen Sie stattdessen verschiedene Entspannungsrituale wie Yoga oder Meditation in Ihre Abendroutine auf. vacVermeiden Sie alles, was Ihren Körper an seiner wohlverdienten Entspannung hindern kann, wie schwere körperliche Arbeit kurz vor dem Schlafen, koffein- oder alkoholhaltige Getränke sowie Stress. Nehmen Sie stattdessen verschiedene Entspannungsrituale wie Yoga oder Meditation in Ihre Abendroutine auf. Achten Sie vor allem darauf, feste Schlafenszeiten einzuhalten. Dadurch erleichtern Sie Ihrem Körper, im Einklang mit seiner inneren Uhr zu leben und er kann sich folglich besser auf die Nachtruhe einstellen.

Ihr Schlafzimmer sollte kühl und dunkel sein und zum Wohlfühlen einladen, damit Sie sich sorglos fallenlassen können. Durch die richtige Beleuchtung und passende Schlafzimmerausstattung können Sie sich Ihr eigenes Schlafparadies schaffen. In diesem sollten Sie ausschliesslich der Entspannung nachgehen – Fernseher oder Smartphone haben in Ihrem Schlafzimmer nichts verloren. Sollten Sie durch das Restless Leg Syndrom nachts aufwachen, stressen Sie sich nicht zusätzlich, indem Sie auf die Uhr schauen. Machen Sie lieber ein paar Dehnübungen und konzentrieren sich darauf, sich zu entspannen. Dann geht das erneute Einschlafen deutlich leichter von der Hand.

 

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